Wasserkraftwerke haben massive soziale und ökologische Auswirkungen. Seit 2008 setzt GegenStrömung sich dafür ein, Betroffene insbesondere im Globalen Süden zu unterstützen und politische Rahmenbedingungen so zu verändern, dass diese Auswirkungen adressiert und schädliche Projekte nicht umgesetzt werden.

Unser Ansatz führt dabei über deutsche Akteure in globalen wirtschaftlichen und politischen Strukturen. Ob deutsche Unternehmen, die Staudämme im Ausland bauen oder finanzieren, Außenwirtschaftsförderung oder Entwicklungspolitik der Bundesregierung oder politische Rahmensetzungen in der europäischen und internationalen Energiepolitik – Entscheidungen, die in Deutschland getroffen werden, haben weltweite Auswirkungen. Durch Bildungs- und Kampagnenarbeit beeinflussen wir diese Entscheidungen und unterstützen Staudammbetroffene dabei, sich in Deutschland Gehör zu verschaffen.

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AktuellesAllgemeinBelo Monte Belo Monte. Foto: christian russau [2016]

Medienbericht: Staudamm Belo Monte soll doch noch eine weitere Staustufe bekommen

„Der Bau von Belo Monte ist nicht sinnvoll, da nicht finanzierbar und nicht wirtschaftlich. Das Expert/-innenteam warnte ausdrücklich vor einer Salamitaktik, bei der erst zwei Dämme gebaut würden, sich dann herausstelle, dass der Wasserstand des Xingu zu gering sei für eine wirtschaftlich rentable Nutzung und dann argumentiert würde, dass es besser sei, das ohnehin schon…

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AktuellesAllgemeinDammbruch Symbolbild freifliessender Flüsse, Foto: Verena Glass

Indigene First Nation aus British Columbia klagen gegen eine Erhöhung der Tailing-Dämme von Mount Polley, wo 2014 ein Dammbruch einen ganzen Flusslauf zerstörte und verseuchte

Von Christian Russau Es ist fast elf Jahre her, dass der Dammbruch in der Mount Polley Mine die Welt schockte. Vergleichbar zu den späteren Tailing-Dammbrüchen bei Mariana und Brumadinho (beide in Minas Gerais, Brasilien, die 2025 bzw. 2019 brachen) steht der Mount-Polley-Dammbruch ganz oben auf der Liste der Umweltkatastrophen, die auch enorme soziale Auswirkungen auf…

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AktuellesStaudämme Symbolbild freifliessender Flüsse, Foto: Verena Glass

Weltbank-Überprüfung für umstrittenes Megaprojekt: Zivilgesellschaft bringt Rogun-Staudamm vor das Inspection Panel

Ein aktueller Schritt von Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen bringt eines der umstrittensten Energieprojekte Zentralasiens erneut in den Fokus internationaler Aufmerksamkeit: Anfang April reichten zwei zivilgesellschaftliche Organisationen aus Tadschikistan eine formelle Beschwerde gegen die Weltbank beim sogenannten Inspection Panel ein. Die Beschwerde richtet sich gegen die Unterstützung der Weltbank für vorbereitende Maßnahmen zum Bau des Rogun-Staudamms –…

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AktuellesAllgemein Symbolbild frei fliessender Flüsse. Foto: Verena Glass

Neuer Wasserstraßenbau-Boom in Brasilien: Bundesstaatsanwaltschaft pocht auf Einhaltung der Rechte der direkt Betroffenen

Massiver Ausbau der Wasserstraßen in Brasilien geplant – dies bedeutet mehr Export von Soja, also auch mehr Sojaanbau bei weiter zunehmenden Land- und Umweltkonflikten in den Anbaugebieten, hat aber auch Folgen für die Rechte von lokal vom Bau der neuen Wasserstraßen Betroffenen wie den als Ribeirinhos lebenden und arbeitenden Kleinfischer:innen. In Brasilien gibt es derzeit…

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AktuellesAllgemeinBelo Monte Staudamm Belo Monte. Foto: Christian Russau

Staudamm Belo Monte: Hin und Her bei erlaubter Wassermenge und neue, durchaus ambivalente Entwicklungen bei Umweltkompensationen

Von Christian Russau Am 24. Januar wurden die Anwohner:innen der Großen Flussschleife am Xingu-Fluss – der Volta Grande do Xingu – von steigendem Wasserpegel zunächst angenehm überrascht. Diesmal aber nicht wegen zuvoriger Regenfälle, sondern weil die brasilianische Umweltbundesbehörde IBAMA im Oktober 2024 angeordnet hatte, dass ab Januar 2025 die Staudammbetreiberin Norte Energia den Wasserfluss zur…

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AktuellesFeatureStaudämmeWasserkraft und BiodiversitätWasserkraft und EntwicklungWasserkraft und Menschenrechte

GegenStrömung addressiert den UN Sonderberichterstatter zum Menschenrecht auf Wasser

Der UN Sonderberichterstatter zum Menschenrecht auf Wasser, Pedro Arrojo-Agudo, plant einen ausführlichen Bericht zum Wasser-Energie-Nexus. Gemeinsam mit unseren Partnern Waterkeeper Alliance und Ríos to Rivers hat GegenStrömung in diesem Zusammenhang eine Stellungnahme zu den Zusammenhängen zwischen Wasserkraft und der Verfügbarkeit, Zugänglichkeit und Qualität von Wasser eingereicht. In dieser zeigen wir auf, dass Wasserkraft häufig einen…

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AktuellesAllgemeinStaudämme Symbolbild frei fliessender Flüsse. Foto: Verena Glass

Entschädigungen für Itaipu-Staudamm an zwangsumgesiedelte Indigene Avá-Guarani nach über 50 Jahren

Es hat über 50 Jahre gedauert. 50 Jahre Unrecht, 50 Jahre Zwangsumsiedlung, 50 Jahre anhaltende Menschenrechtsverletzung. Erst jetzt unter der aktuellen Regierung Lula in ihrem mittlerweile dritten Mandat traf Brasilien eine Entscheidung: Der Verwaltungsrat des gemeinsam von Brasilien und Paraguay geführten Megastaudamms Itaipu im Westen des südbrasilianischen Bundesstaates Paraná an der Grenze zu Paraguay traf…

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AktuellesAllgemeinBelo MonteWasserkraft und Klima Staudamm Belo Monte. Foto: Christian Russau

Neue Studie prognostiziert für den Staudamm Belo Monte nur noch 30 Prozent Kapazitätsauslastung

Foto oben: Staudamm Belo Monte (Foto: christian russau, 2016) Eine neue Studie der Universität von São Paulo (USP) hat die sich infolge von Klimawandel und Klimakrise zuspitzende Situation der Wasserverfügbarkeit am Xingu-Fluss im amazonischen Bundesstaat Pará analysiert und kommt zu niederschmetternden Ergebnissen. Die Energieproduktion des Wasserkraftwerks Belo Monte, im Bundesstaat Pará gelegen, könnte aufgrund des…

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AktuellesAllgemeinDammbruch So sieht durch einen Dammbruch eines Tailings (hier: in Folge des Bruchs von Mariana, 2015) das Flusswasser aus: schwermetallverseucht, ungenießbar als Trinkwasser, nicht brauchbar für Landwirtschaft. Foto: christian russau

Sechs Jahre nach dem Dammbruch von Brumadinho: anhaltende Katastrophe – aber auch Einstehen für Gerechtigkeit für Brumadinho

Foto oben: So sieht durch einen Dammbruch eines Tailings (hier: in Folge des Bruchs von Mariana, 2015) das Flusswasser aus: schwermetallverseucht, ungenießbar als Trinkwasser, nicht brauchbar für Landwirtschaft. Foto: christian russau Am 25. Januar jährte sich der Dammbruch von Brumadinho zum sechsten Mal. 272 Menschen starben, es war zusammen mit dem Dammbruch von Mariana vom…

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Unsere Themen

Wasserkraft und Entwicklung

Die meisten Neubauten großer Wasserkraftwerke liegen in sogenannten Entwicklungsländern im globalen Süden. In vielen dieser Länder besteht tatsächlich ein dringendes Energiedefizit. Etwa 1,2 Milliarden Menschen leben derzeit ohne Zugang zu Elektrizität. Doch Wasserkraftwerke haben oft negative Auswirkungen auf nachhaltige Entwicklungsziele.

Wasserkraft und Biodiversität

In Süßwasserökosystemen, also in Flüssen und Seen, leben etwa 10 Prozent der weltweit existierenden Tier- und Pflanzenarten – obwohl sie nur ein Prozent der Erdoberfläche ausmachen. Doch ein Drittel dieser Arten ist vom Aussterben bedroht. Wasserkraftwerke und andere Stauanlagen an Flüssen sind einer der Gründe für das große Sterben. Viele Arten, ob Fische oder Kleinstlebewesen,…

Wasserkraft und Klimaanpassung

Einer der Trümpfe der Wasserkraft ist ihre Verlässlichkeit; oder doch nicht? Bisher war die Zuverlässigkeit der Wasserkraft eines der wichtigsten Argumente ihrer Befürworter*innen: Einmal gebaut, könne ein Wasserkraftwerk zu jeder Zeit und ungemein flexibel Strom produzieren. Doch genau dieser Vorteil der Wasserkraft geht zunehmend verloren. Durch die menschengemachten Erderwärmung verändern sich gewohnte Niederschlagsmuster massiv. Je…

Wasserkraft und Emissionen

Wasserkraftwerke verringern die Fließgeschwindigkeit von Flüssen. Fast alle Techniken – ob Talsperre oder Laufwasserkraftwerk – basieren darauf, dass ein Fließgewässer aufgestaut wird und aus dem Gefälle Energie entzogen wird. Zumindest in Teilen wird ein fließendes Gewässer zu einem stehenden Gewässer.

Wasserkraft und Klima

Bei der Stromerzeugung aus Wasserkraft werden keine fossilen Brennstoffe verbrannt, sondern die Energie des fließenden Wassers wird genutzt. Dies scheint auf den ersten Blick eine saubere Sache zu sein. Wasserkraft gilt deshalb als regenerative oder erneuerbare Energie. Befürworter*innen der Wasserkraft stellen diese Technologie als sinnvolle Alternative zur Verstromung fossiler Energieträger und als Instrument zur Reduzierung…

Wasserkraft und Menschenrechte

Wasserkraftprojekte stehen ähnlich wie andere Großprojekte oft in Verbindung mit schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen.