Das Geschäft mit der Wasserkraft: Schlaglichter auf europäische Konzerne
Die Auswirkungen auf Menschen und Umwelt einer vermeintlich umweltfreundlichen Technologie
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Von Christian Russau
Unter Mitwirkung von Thilo F. Papacek, Heike Drillisch und Caroline Kim
Berlin 2016, 92 Seiten
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Wasserkraft boomt, insbesondere in den Ländern des globalen Südens. Angesichts der Herausforderungen des Klimawandels wirbt die Industrie für die vermeintlich saubere und grüne Energie. Doch die zahlreichen negativen Effekte von Wasserkraftwerken blendet sie aus: Menschen werden umgesiedelt und verlieren ihre Lebensgrundlage, wichtige Ökosysteme werden überflutet, die Flussökologie wird gestört. Erdbebenrisiken, die Verschärfung internationaler Konflikte und die Erschließung zusätzlicher Landstriche für Rohstoffabbau und Agroindustrie sind weitere Auswirkungen vieler Staudammprojekte. Darüber hinaus sorgen Methanausdünstungen aus den Wasserreservoirs der Kraftwerke dafür, dass die Anlagen längst nicht so klimafreundlich sind, wie gerne behauptet wird.
Doch für viele Unternehmen und Finanzinstitutionen bieten Wasserkraftwerke satte Gewinnmöglichkeiten. Darunter befinden sich auch zahlreiche deutsche und europäische Unternehmen, bekannt ist die Rolle, die Turbinenhersteller und Baufirmen dabei spielen. Doch auch Banken, Versicherer, Zertifizierer und Ingenieurbüros verdienen am Geschäft mit der Wasserkraft. Dabei können sie bisweilen auf staatliche Unterstützung in Form von Exportkreditbürgschaften oder der Finanzierung durch Entwicklungsbanken zählen.
Diese Publikation wirft Schlaglichter vor allem auf Unternehmen aus Deutschland, aber auch aus anderen europäischen Ländern, die sich am globalen Staudammgeschäft beteiligen. Dabei soll insbesondere die Bedeutung weniger bekannter Akteure hervorgekehrt werden. Im Fokus steht dabei immer, inwiefern die Konzerne ihren menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten nachkommen – oder eben nicht.
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