Die indigenen Völker der Náyeri und Wixárika protestieren gegen die Pläne zum Bau des Staudamms „Las Cruces“ am Río San Pedro Mezquital, in der Nähe des Städtchens Rosarito, im Munizip Rosamorada im Bundesstaat Nayarit. „Zur Verteidigung ihres Territoriums, ihrer Kultur und ihrer Traditionen“ seien sie gezwungen, eine einstweilige Verfügung gegen den Staudammbau bei den Bundesbehörden einzureichen. Diese Bitte um einstweilige Verfügung richtet sich gegen das Umwelt- und Naturministerium Secretaría del Medio Ambiente y Recursos Naturales (Semarnat), die Nationale Wassrrkommission la Comisión Nacional del Agua (Conagua) sowie die Bundesbehörde zur Stromversorgung Comisión Federal de Electricidad (CFE).
Das Hauptargument: Die indigenen Völker der Náyeri und Wixárika seien nie angemessen ünber die Staudammpläne befragt, informiert und konsultiert worden. Dies ist aber laut der ILO-Konvention 169 als free, prior und informed consent rechtlich bindend eigentlich so vorgeschrieben. Hinzu käme, dass das vom Staudammbau direkt betroffene Gebiet im Zentrum ihres religiösen Zerimoniengebiets – dem Keiyatsita – liegt. Das Keiyatsita zählt zu den zehn wichtigsten religiösen Heiligtümern für die beiden indigenen Völker. „Wir werden das nicht aufgeben. Dies ist unsere Kirche, unsere Zukunft und das muss so anerkannt werden“, erklärten die Indigenen bei ihren Protesten.
Des Weiteren fürchten die Indigenen die Umweltauswirkungen des Staudamms „Las Cruces“, der laut Presseberichten 188 Meter Höhe erreichen und 4.500 Hektar Land fluten soll.
Die Regierung und Staudammbefürworter argumentieren, dass das Staudammprojekt als Energie- und Infrastrukturprojekt für die Region von immenser Bedeutung sei, und dass in Zeiten steigenden Energieverbrauchs die Neuinstallation von Energiekraftwerken notwendig sei. Da Mexiko derzeit 73.6% seiner Stromproduktion mit fossilen Kraftwerken und 21,9% mit Wasserkraft erzeuge, sei ein in Zukunft forcierter Bau von Wasserkraftwerken ein wichtiger Schritt für Mexiko, so die Befürworter des Staudammprojekts. Die Bundesbehörde zur Stromversorgung Comisión Federal de Electricidad (CFE) argumentierte zudem, zwar sei das Flutungsgebiet in der Tat so groß, dass es 33 Gemeinden betreffe, dort lebten aber nur 54 Bewohnerinnen und Bewohner. Des Weiteren räumte die Behörde ein, dass dieses Gebiet gemeinschaftlich genutztes Land der indigenen Völker sei, das in seiner jetzigen Form seit vor der spanischen Conquista bestand, um sogleich nachzuschieben, dass es ja aber nur um 3% dieses Gebietes ginge, berichtete die Internetseite animal politico.
Dieser Argumentation der Behörden und Staudammbefürworter wollen die Indigenen nicht folgen. Am 13. Juni 2017 haben sie eine gemeinsame Erklärung verabschiedet und veröffentlicht, in der sie sich gemeinsam explizit gegen den Bau von „Las Cruces“ aussprechen.