Die Kampagne „Save the Tigris“, die von kurdischen und internationalen Nichtregierungsorganisationen getragen wird, hat im Juni 2020 eine Studie zum Staudammbau in den kurdischen Gebieten des Irak publiziert. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass der Tigris aufgrund des Klimawandels im Jahr 2025 bis zu 50 Prozent weniger Wasser führen wird als im Jahr 2009. Die Kurdische Regionalregierung des Irak (KRG) reagiert darauf und will zahlreiche Dämme an dem Strom bauen, um Wasser zu speichern und Strom zu erzeugen. Die KRG hat seit 2014 insgesamt 245 Projekte für Studämme vorgeschlagen. Die Studie von „Save the Tigris“ beleuchtet die zahlreichen negativen sozialen und ökologischen Folgen des Staudammbaus, die von der KRG bislang weitgehend ignoriert werden. Abgesehen von den zerstörerischen Auswirkungen von Dämmen auf die Flussökosysteme – mit den daraus erfolgenden Problemen für die Bevölkerung – geht es dabei auch um die Dammsicherheit: Die kurdischen Regionen des Irak haben eine Geschichte von Staudammunglücken. Die Studie geht auf die Fehlplanungen bei Infrastrukturprojekten ein und bietet einen Ausblick auf Alternativen, die mehr im Einklang mit den Herausforderungen durch den Klimawandel, die Bedürfnisse der Bevölkerung und den ökologischen Gegebenheiten stehen.
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Download der Studie (Englisch, 86 Seiten)