Nach fast einem Jahr intensiver Vorverhandlungen hat sich der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) vor Weihnachten unerwartet gegen eine Teilnahme am geplanten NAP-Branchendialog Maschinen- und Anlagenbau entschieden. Die NAP-Branchendialoge stellen ein Unterstützungsangebot der Bundesregierung zur Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) und der UN Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte dar. Die an den Vorverhandlungen beteiligten Nichtregierungsorganisationen – Germanwatch, Brot für die Welt, GegenStrömung und Transparency International Deutschland – bedauern den Schritt des VDMA zu diesem späten Zeitpunkt ausdrücklich. Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau ist durch den Import von Vorprodukten und den Export seiner Produkte stark in die globale Wirtschaft eingebunden und dadurch entsprechend auch risikobehaftet mit Blick auf das Thema Menschenrechte. Als dem größten Industrieverband Europas kommt dem VDMA eine wichtige Rolle in der ernsthaften und ambitionierten Umsetzung von Sorgfaltspflichten zum Schutz der Menschenrechte und der Umwelt sowie der Korruptionsprävention zu. Die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus hätten im Branchendialog mit relevanten Stakeholdern an praktischen Herausforderungen bei der Umsetzung des Lieferkettengesetzes arbeiten können. Stattdessen verpassen der VDMA und die von ihm vertretenen Unternehmen mit der Absage an den Dialog nun wertvolle Chancen und verschließen die Augen vor wichtigen Risiken in ihren Wertschöpfungsketten.
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