Greenpeace Brasilien hat die brasilianischen Behörden aufgefordert, eine Umweltverträglichkeitsstudie für einen Staudamm am Tapajos Fluss im Amazonas abzulehnen, da diese ein bloßes „Marketing Instrument“ sei, das die indigenen Völker, die an den Flussufern des Tapajos leben, vollkommen missachten würde.
Am Tapajos sind 3 Dämme geplant. Greenpeace hatte Wissenschaftler*innen beauftragt, die Umweltverträglichkeitsstudie von Eletrobras zu prüfen. Heraus kam, das die Studie die Auswirkungen des Damms verharmlost hatte. Statt Informationsquelle sei die Studie ein bloßes Marketingtool, eine tiefergehende Studie würde zeigen, dass der Damm weder umwelttechnisch noch sozial vertretbar wäre, so dei Greenpeace-Studie.
Die Studie besagt, dass die Munduruku, mit 12000 Menschen die größte indigene Gruppe im Tapajos Flusstal, nicht in die Planung des Dammes mit einbezogen wurde. Dabei würden 11,7 Mio. Hektar des Territoriums der Munduruku geflutet werden, einschließlich Orten, die für sie heilig sind. Soziale und umweltrelevante Auswirkungen würden bei der Entscheidung zu Staudämmen überhaupt nicht beachtet, nur finanzielle Kriterien spielten eine Rolle. Die Staatsanwältin Deborah Duprat bezeichnete die Firmenstudie sogar als „Lüge“ und „Betrug“.
Die Vergabe des Bauvertrags für das 4000 MW Staudamm-Projekt Sao Luiz do Tapajos wurde auf nächstes Jahr verschoben, da es aufgrund Differenzen zu indigenen Rechten bisher noch keine Umweltlizenz der Behörde IBAMA gibt.