Begleitet von großem medialen Interesse plant die türkische Regierung ihr derzeit größtes Wasserwerk: den Ilisu-Staudamm am Tigris. Gleich in mehrfacher Hinsicht hat dieser Staudamm überregionale Bedeutung. Neben der Umsiedlung Zehntausender und gravierender ökologischer Schäden, stehen vor allem die Zerstörung der antiken Stadt Hasankeyf, die als Welterbe der Menschheit betrachtet werden muss, und die mangelnde Kooperation mit den Nachbarstaaten im Zentrum der Kritik. Da die Regierungen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz Exportbürgschaften gewährten, die sie zwei Jahre später aufgrund nicht erfüllter Auflagen aber wieder aufhoben, entwickelte sich das Projekt zudem zu einem Präzedenzfall für den Umgang Europas mit Großstaudämmen. Unbeabsichtigt trug das Vorhaben außerdem zum Erstarken der Zivilgesellschaft in der Region bei.

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