Der Staudamm Hidrosogamoso: deutsche Turbinen und Versicherungen für Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien?
Informationsveranstaltung zum Hidrosogamoso-Staudamm
Mit Juan Pablo Soler, Movimiento Ríos Vivos
ZEIT: Mittwoch, 04.11.2015, 19:00 Uhr
ORT: FDCL, im Mehringhof | Gneisenaustr. 2a | Aufgang III, 5. Stock | D-10961 Berlin
Mit Konsekutivübersetzung Spanisch > Deutsch
Juan Pablo Soler, kolumbianischer Umweltaktivist vom Movimiento Ríos Vivos, der „Bewegung der lebendigen Flüsse“, ist zu Gast in Deutschland. Er ist nach Berlin gekommen, um von den extremen Auswirkungen des Staudamms Hidrosogamoso in Santander, 285 km nördlich von Bogotá, zu berichten und die betroffenen Familien zu vertreten. Denn deutsche Versicherer (Allianz, Münchener Rück und Hannover Re) und Firmen (Siemens, AndritzHydro) sind maßgeblich an dem Mega-Staudammprojekt beteiligt. Und die deutsche Bundesregierung hat die Lieferung der Turbinen, des Herzstücks des Wasserkraftwerks, erst mit einer Hermes-Exportkreditbürgschaft ermöglicht.
Die Menschen, die am Fluss Sogamoso leben, sind die Leidtragenden des Megaprojekts: Vertreibung, Bedrohung, Verlust der Lebensgrundlagen, Zerstörung des Ökosystems. Menschenrechtsverletzungen mit deutscher Beteiligung? Die Bewegung Ríos Vivos fordert gerechte Entschädigung, Einhaltung der Standards und Einbeziehung der Bevölkerung in die Entscheidungsprozesse. Wir in Deutschland fordern, dass die Bundesregierung ihren Einfluss nutzt, um die Einhaltung menschenrechtlicher Standards durchzusetzen. Derzeit erarbeitet sie einen Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte, der Chancen bietet, auch die Außenwirtschaftsförderung zu reformieren.