Die brasilianische Regierung von Jair Bolsonaro will mit der Inwertsetzung Amazoniens Wirtschaftswachstum schaffen. Riesige Infrastrukturprojekte – Staudämme, Straßen, Häfen und Eisenbahnlinien – sollen Agrarindustrie und Bergbau in die Region locken, was unweigerlich mit der Rodung des Waldes verbunden ist. Doch hochrangige Wissenschaftler*innen warnen jetzt, dass die Regierung damit am Ast sägt, auf dem die brasilianische Regierung hockt. Denn die Zerstörung des amazonischen Regenwaldes nähert sich dabei immer mehr einem „tipping point“ – wenn etwa 20% der ursprünglichen Waldfläche gerodet ist, werden sich Wissenschaftler*innen zufolge große Teile des Ökosystems unumkehrbar von einem Regenwald in eine Savanne verwandeln. Dies hat – zusammen mit dem Klimwandel – schwerwiegende Folgen für den regionalen Wasserkreislauf, von dem auch die Bevölkerungszentren im Südosten des Landes abhängen. Nicht zuletzt die von Bolsonaro geförderten Projekte selbst – Staudämme und Agrarindustrie – werden betroffen sein. Expert*innen warnen, dass die Agrarindustrie sich bei verschärfenden Dürren auf Ernteausfälle einstellen muss. Bereits jetzt wird das gerade erst für 9,5 Milliarden US-Dollar fertig gestellte Wasserkraftwerk Belo Monte von sinkenden Wasserständen am Xingu-Fluss beeinträchtigt, was ebenfalls den Bergbau, der von der Energie der Wasserkraftwerke abhängt, betrifft.
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