Wasserkraftwerke haben massive soziale und ökologische Auswirkungen. Seit 2008 setzt GegenStrömung sich dafür ein, Betroffene insbesondere im Globalen Süden zu unterstützen und politische Rahmenbedingungen so zu verändern, dass diese Auswirkungen adressiert und schädliche Projekte nicht umgesetzt werden.

Unser Ansatz führt dabei über deutsche Akteure in globalen wirtschaftlichen und politischen Strukturen. Ob deutsche Unternehmen, die Staudämme im Ausland bauen oder finanzieren, Außenwirtschaftsförderung oder Entwicklungspolitik der Bundesregierung oder politische Rahmensetzungen in der europäischen und internationalen Energiepolitik – Entscheidungen, die in Deutschland getroffen werden, haben weltweite Auswirkungen. Durch Bildungs- und Kampagnenarbeit beeinflussen wir diese Entscheidungen und unterstützen Staudammbetroffene dabei, sich in Deutschland Gehör zu verschaffen.

Aktuelles | Blog
AktuellesProtesteStaudämmeWasserkraft und Menschenrechte aldeia Sawré Muybu. Foto Associação Indígena Pariri – Munduruku, Médio Tapajós

Munduruku wehren sich gegen den geplanten Bau der Bahnlinie Ferrogrão

Deutschsprachige Übersetzung der Erklärung der Associação Indígena Pariri – Munduruku, Médio Tapajós, Mundurukânia, 30. November 2020. Wir vom Volk der Munduruku akzeptieren keine Treffen mit den für die Erstellung der „Indigenen Komponente“ beauftragten Teams, die damit die Grundlage dafür schaffen wollen, die Bahnlinie Ferrogrão zu bauen und dies mit Unterstützung der Delegation der Funai aus…

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AktuellesWasserkraft und Menschenrechte

Transamazônica aus Protest gegen Belo Monte besetzt

Belo Monte Staudamm gräbt den Bewohner:innen der Volta Grande das Wasser ab, Bewohner:innen setzen sich mit Sperrung der Bundesstraße Transamazônica zur Wehr. Gestern Früh, am Montag, den 9. November gegen 9 Uhr Ortszeit, haben etwa 150 Fischer:innen, Flussuferbewohner:innen, Kleinbäuerinnen und -bauern und Indigene Curuaya und Xipaya aus den Gemeinden Altamira, Senator José Porfírio, Brasil Novo,…

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AktuellesDammbruchStaudämmeTailing So sieht durch einen Dammbruch eines Tailings (hier: in Folge des Bruchs von Mariana, 2015) das Flusswasser aus: schwermetallverseucht, ungenießbar als Trinkwasser, nicht brauchbar für Landwirtschaft. Foto: christian russau

Fünf Jahre nach dem Bruch des Damms des Rückhaltebeckens von Mariana

Triste Schlaglichter auf eines der größten Umweltverbrechen der jüngeren brasilianischen Geschichte, den Dammbruch bei Mariana, der am 5. November 2015 eine ganze Region ins Unglück stieß. Im November 2015 brach nahe Mariana in Brasilien ein Rückhaltedamm des Bergbau-Unternehmens Samarco. Seither kämpft eine ganze Region mit den massiven sozialen und ökologischen Folgen dieser Katastrophe. Am 5.…

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Zahl der wegen Bruchgefahr geschlossenen Bergbaudämme in Brasilien steigt

In ganz Brasilien sind 45 Bergbaudämme wegen Instabilität bruchgefährdet, davon sind allein 42 im Bundesstaat Minas Gerais. Die anderen befinden sich in den Bundesstaaten Amapá, Pará und Rio Grande do Sul. Von diesen 45 Staudämmen waren 36 seit der behördlichen Entscheidungen bereits im März stillgelegt worden, nun kamen neun weitere der sogenannten Tailingdämme hinzu, so…

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AktuellesAmazonas

Studie: Fische im nördlichen Amazonasgebiet bei Quecksilber durch Goldwäsche über Grenzwerten verseucht

Eine im Juli dieses Jahres im International Journal of Environmental Research and Public Health eröffentlichte Studie weist über WHO-Grenzwerten liegende Quecksilberwerte in Speisefischen, dem Proteingrundnahrungsmittel der flussanwohnenden Indigenen Gemeinden, nach. Der Klein-Goldbergbau ist den Forscher:innen der staatlichen Oswaldo Cruz Stiftung (Fiocruz), dem WWF Brazil und dem Amapá Institut für Wissenschafts- und Technologieforschung IEPA sowie dem…

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Aktuelles

Neue Studie zu Staudammbau in Kurdistan

Die Kampagne „Save the Tigris“, die von kurdischen und internationalen Nichtregierungsorganisationen getragen wird, hat im Juni 2020 eine Studie zum Staudammbau in den kurdischen Gebieten des Irak publiziert. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass der Tigris aufgrund des Klimawandels im Jahr 2025 bis zu 50 Prozent weniger Wasser führen wird als im Jahr 2009.…

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AktuellesProtesteStaudämme

Streit zwischen Äthiopien, Ägypten und Sudan um den „Grand Ethiopian Renaissance“-Staudamm spitzt sich zu

Der Streit um den 6-GW-Staudamm „Grand Ethiopian Renaissance“ (GegenStrömung berichtete mehrmals), den Äthiopien am Blauen Nil derzeit errichtet und nahezu fertig gestellt hat, ist im Rahmen der am 9. Juni wieder aufgenommenen trilateralen Gesprächen zwischen Äthiopien, Ägypten und Sudan erneut eskaliert. Die Gespräche wurden ergebnislos abgebrochen. An den Gesprächen als Beobachter hatten auch die USA,…

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Aktuelles Hauptsitz der Firma Vale in Rio de Janeiro. Foto: christianrussau

Nach Siemens erklärt sich nun auch Vale gegen Bergbau in indigenen Territorien. Erfolg für Kritische Aktionärinnen

Es ist der zweite multinational agierende Großkonzern, der auf kritische Nachfrage von Menschenrechtsaktivist:innen und Kritischen Aktionär:innen erklärt, in indigenen Territorien in Brasilien keinen Bergbau zu betreiben bzw. solchen zu unterstützen. Am Donnerstag, dem 30. April 2020, fand in Brasilien die alljährliche Hauptversammlung des brasilianischen Bergbaukonzerns Vale statt, wegen des grassierenden Corona-Virus fand die Versammlung online…

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Aktuelles

Wie Bolsonaro am Ast sägt, auf dem die Wirtschaft sitzt

Die brasilianische Regierung von Jair Bolsonaro will mit der Inwertsetzung Amazoniens Wirtschaftswachstum schaffen. Riesige Infrastrukturprojekte – Staudämme, Straßen, Häfen und Eisenbahnlinien – sollen Agrarindustrie und Bergbau in die Region locken, was unweigerlich mit der Rodung des Waldes verbunden ist. Doch hochrangige Wissenschaftler*innen warnen jetzt, dass die Regierung damit am Ast sägt, auf dem die brasilianische…

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Unsere Themen

Wasserkraft und Entwicklung

Die meisten Neubauten großer Wasserkraftwerke liegen in sogenannten Entwicklungsländern im globalen Süden. In vielen dieser Länder besteht tatsächlich ein dringendes Energiedefizit. Etwa 1,2 Milliarden Menschen leben derzeit ohne Zugang zu Elektrizität. Doch Wasserkraftwerke haben oft negative Auswirkungen auf nachhaltige Entwicklungsziele.

Wasserkraft und Biodiversität

In Süßwasserökosystemen, also in Flüssen und Seen, leben etwa 10 Prozent der weltweit existierenden Tier- und Pflanzenarten – obwohl sie nur ein Prozent der Erdoberfläche ausmachen. Doch ein Drittel dieser Arten ist vom Aussterben bedroht. Wasserkraftwerke und andere Stauanlagen an Flüssen sind einer der Gründe für das große Sterben. Viele Arten, ob Fische oder Kleinstlebewesen,…

Wasserkraft und Klimaanpassung

Einer der Trümpfe der Wasserkraft ist ihre Verlässlichkeit; oder doch nicht? Bisher war die Zuverlässigkeit der Wasserkraft eines der wichtigsten Argumente ihrer Befürworter*innen: Einmal gebaut, könne ein Wasserkraftwerk zu jeder Zeit und ungemein flexibel Strom produzieren. Doch genau dieser Vorteil der Wasserkraft geht zunehmend verloren. Durch die menschengemachten Erderwärmung verändern sich gewohnte Niederschlagsmuster massiv. Je…

Wasserkraft und Emissionen

Wasserkraftwerke verringern die Fließgeschwindigkeit von Flüssen. Fast alle Techniken – ob Talsperre oder Laufwasserkraftwerk – basieren darauf, dass ein Fließgewässer aufgestaut wird und aus dem Gefälle Energie entzogen wird. Zumindest in Teilen wird ein fließendes Gewässer zu einem stehenden Gewässer.

Wasserkraft und Klima

Bei der Stromerzeugung aus Wasserkraft werden keine fossilen Brennstoffe verbrannt, sondern die Energie des fließenden Wassers wird genutzt. Dies scheint auf den ersten Blick eine saubere Sache zu sein. Wasserkraft gilt deshalb als regenerative oder erneuerbare Energie. Befürworter*innen der Wasserkraft stellen diese Technologie als sinnvolle Alternative zur Verstromung fossiler Energieträger und als Instrument zur Reduzierung…

Wasserkraft und Menschenrechte

Wasserkraftprojekte stehen ähnlich wie andere Großprojekte oft in Verbindung mit schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen.