Ex-Vizeminister in Honduras wegen Agua Zarca verhaftet

Darío Roberto Cardona Valle, ehemaliger Vizeminister des Sekretariats für Umwelt und Natürliche Ressourcen (SERNA) von Honduras, ist am Montag in Haft genommen worden. Ihm wird vorgeworfen, die Lizenz für das umstrittene Wasserkraftwerkprojekt Agua Zarca illegal und eigenmächtig von 14,4 Megawatt Kapazität auf 21,7 Megawatt erhöht zu haben. Da gegen ihn bereits in einem Korruptionsfall ermittelt wird, erließ die Staatsanwaltschaft nun einen Haftbefehl gegen ihn, um Strafvereitelung zu verhindern.
 
Auch gegen Cardona Valles Vorgänger bei der SERNA, Marco Jonathan Laínez Ordoñez, wird seit Juni 2016 ermittelt. Er soll die ursprüngliche Lizenz über ein Wasserkraftwerk von 14,4 Megawatt Kapazität ebenfalls illegal vergeben haben. Konkret wird ihm vorgeworfen, die Lizenz vergeben zu haben, ohne dass die betroffene indigene Bevölkerung über das Projekt korrekt befragt worden war.
 
Diese Ermittlungen zeigen einmal mehr, dass das Laufwasserkraftwerkprojekt Agua Zarca illegal ist. Gegen dieses Projekt haben Berta Cáceres und die Organisation COPINH protestiert, wofür Berta Cáceres am 2. März ermordet worden ist.
 
Wir verlangen von europäischen Unternehmen – konkret der niederländischen FMO, der finnischen FinnFund und dem deutschen Konsortium Voith Hydro – dass sie sich aus dem Projekt Agua Zarca endgültig zurückziehen. Desweiteren verlangen wir, dass diese Unternehmen ihre Geschäftsbedingungen dahingehend ändern, dass sie sich in Zukunft nicht mehr an Projekten beteiligen, bei denen das Risiko besteht, dass in ihrem Kontext massive Menschenrechts- und Umweltverbrechen begangen werden, wie es bei Agua Zarca der Fall war.