Hydropower Business installierte 2016 31,5 GW, aber solare Photovoltaik schaffte mehr als doppelt so viel
Die International Hydropower Association veröffentlichte die Zubauzahen für 2016 bei Wasserkraftprojekten. Demnach wurden weltweit im Jahr 2016 31,5 Gigawatt an Wasserkraftanlagen weltweit gebaut. Im Jahr 2015 waren es der International Hydropower Association zufolge 33 GW. Chinas neue Wasserkraftprojekte summierten sich demnach im Jahr 2016 auf 11,7 GW, in Südamerika waren es 9.7 GW, in Afrika 3,4 GW, in Ostasien und Pazifik (ohne China) 2,4 GW, in Europa 1,8 GW, in Süd- und Zentralasien 1,3 GW und in Nordamerika 1,1 GW an Neubauten im Wasserkraftbusniess. In den Zahlen enthalten sind auch Pumpspeicherwerke mit insgesamt 6,4 GW. Nach Ländern aufgeteilt führt nach China (11.7 GW) Brasilien mit 6,4 GW an, danach folgen Ecuador (2,0 GW), Äthiopien (1,5 GW), Südafrika (1,3 GW), Vietnam (1,1 GW), Peru (1,0 GW), Schweiz (1,0 GW), Laos (0,7 GW), Malaysia (0,6 GW) an Zubau bei Wasserkraftprojekten inklusive Pumpspeicherwerken. Derzeit sind weltweit 1.246 GW an Wasserkraft installiert (davon 150 GW Pumpspeicherwerke).
Für Richard Taylor, den Vorsitzenden der International Hydropower Association, eine Erfolgsgeschichte: „Die neuesten Daten zeigen, dass der Wasserkraftsektor weiterhin weltweit stetig am Steigen ist und wir sehen eine Renaissance der Pumpspeicherwerke“, so Taylor in der Mitteilung der International Hydropower Association. Dies deute darauf hin, dass Wasserkraft eine „zunehmend wichtigere Rolle bei der flexiblen Zurverfügungstellung erneuerbarer Energien“ darstelle, vor allem vor dem Hintegrund, dass immer mehr „Länder allüberall in dieser Welt nach den Beschlüssen des Paris Abkommens Wege zur Erreichung der CO2-Reduzierungsziele beschreiten“, so Taylor.
In der zum freien Download angebotenen Studie der International Hydropower Association finden sich gleichwohl keine Hinweise auf die sozialen und Umweltkosten von Wasserkraft. Daher sei für die deutschsprachigen Leser*innen hier der Link zum freien Dowload der neuen Studie von GegenStrömung zu „Das Geschäft mit der Wasserkraft: Schlaglichter auf europäische Konzerne. Die Auswirkungen auf Menschen und Umwelt einer vermeintlich umweltfreundlichen Technologie“ dargeboten: http://www.gegenstroemung.org/web/blog/studie-das-geschaeft-mit-der-wasserkraft-jetzt-auch-online/
Während das internationale Wasserkraftbusiness die 31,5 GW als Erfolg feiert, beeindrucken die neuesten Zubauzahen bei Photovoltaik viel mehr: Im Jahr 2016 wurden weltweit 75 GW solare Photovoltaik neu hinzugebaut, in China allein waren die solare Zubauzahlen bei Photovoltaik 34,2 GW, in den USA waren es 14,8 GW. China hat damit kumuliert 77 GW solare Photovoltaik installiert, die USA 42,4 GW, Deutschland liegt auf Platz 3 mit 40,8 GW installierter Photovoltaik.
Ein Blick zurück in die Statistik der weltweiten Zubauzahlen bei Photovoltaik offenbart den anhalten hohen Trend bei Photovoltaik: In den Jahren 2001 bis 2015 lagen die weltweiten Zubauzahlen in Folge bei 31,82%, 33,79%, 35,05%, 41,22%, 40,00%, 32,24%, 32,85%, 75,82%, 43,75%, 75,22%, 74,94%, 42,55%, 38,21%, 28,80% und 34,10% (eigene Berechnungen). Man muss kein Prophet sein, um angesichts der derzeitigen Preiskurve bei Photovoltaik und anhand dieser historischen Reihe zu prognostizieren, dass der Wasserkraftzubau in Zukunft in keinem Jahr mehr über der der Photovoltaik liegen wird.
// Christian Russau
Mehr Informationen zum weltweiten Geschäft mit der Wasserkraft, ihren ökologischen Folgen und den Verbindungen zu europäischen Konzernen finden sie in in unserer aktuellen Studie.