Neue Studie zu Folgen von Staudammprojekten erschienen
Es ist eine neue Studie zu den weitreichenden Folgen von Staudammprojekten in tropischen Flussgebieten erscheinen. Wen wunderts – Staudämme führen zu gravierenden Verlusten in der Biodiversität der Flussgebiete und den Lebensgrundlagen der betroffenen ländlichen Bevölkerung….
Drei der wichtigsten tropischen Flussgebiete – der Amazonas, der Kongo und der Mekong – erleben einen noch nie dagewesenen Boom vn Staudammprojekten. Die Zeitschrift Science hat gestern einen Aufsatz von über 30 internationalen Wissenschaftler*innen veröffentlicht, der aufzeigt, wie diese Projekte eine krasse Bedrohung für die Biodiversität darstellen, darunter ein Drittel aller Frischwasser-Fischarten der Welt. Die langfristigen Auswirkungen der Wasserkraftprojekte in den Tropen würden meist nicht richtig bewertet. Ohne bessere und transparentere Planung würden diese Projekte zum Aussterben von verschiedenen Tier- und Pflanzenarten und wesentlichen Veränderungen in den Ökosystemen führen.
Bisher gibt es 838 meist kleinere Dämme, die die drei Flussysteme stauen, aber es sind mehr als 450 weitere geplant, zwei Drittel davon im Amazonas. Die AUtor*innen des Aufsatzes weisen daruaf hin, dass die Staudammplaner im Normalfall immer die sozialen und ökologischen Kosten der Staudämme unterschätzen.
Der riesige Belo Monte Damm in Brasilien wird wahrscheinlich einen traurigen Rekord für den Verlust von Biodiversität aufstellen. Es wird den Fluss und das Leben der lokalen Bevölkerung „radikal verändern“. Es sind noch mindesten 334 weitere Dämme im Amazonas in Planung.
Im Mekong-Flussgebiet gibt es bereits 370 Dämme und es gibt Pläne für 100 weitere. Die geplanten Dämme führen zur Unterbrechung der Wanderrouten der Fische und zerstören so ihre Laichplätze und die Fähigkeit zwischen Trocken- und Regenzeit hin- und her zu wandern.
Mehr als drei Millionen Menschen in Kambodscha, Thailand und Vietnam leben direkt vom Fischfang und verlieren ihre hauptsächlcihe Einkommensquelle. Mehr als 60 Millionen Menschen im Mekongdelta leben auf andere Art und Weise am und vom Mekong Fluss.
Das gesamte Ausmaß der Auswirkungen der Staudämme auf die Flüsse und ihre Ökosysteme wird von den Projektbetreibern nicht untersucht, Risiken nicht angemessen beachtet. Die Autor*innen des Aufsatzes fordern, dass Institutionen die Wasserkraftwerke genehmigen und finanzieren gründliche Analysen duchführen, die alle folgenden Auswirkungen in Betracht ziehen.
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