Weltbank zieht sich aus Inga 3 zurück

Eine gute Nachricht aus der Demokratischen Republik Kongo: Am 25. Juli gab die Weltbank bekannt, das umstrittenene Staudammprojekt Inga 3 im Kongo nicht zu finanzieren. Am 20. März 2014 hatte die Weltbank der Demokratischen Republik Kongo (DRK) einen Kredit über 73 Millionen Dollar zur Finanzierung des Baus von Wasserkraftwerken zugesagt. Davon waren 47.5 Millionen Dollar für die Entwicklung des Inga 3 Projektes vorgesehen. Als Grund wurde angegeben, dass die DRK das Projekt mit einer anderen Strategie weiterentwickeln will, als mit der Weltbank vereinbart.
 
Rudo Sanyanga, Afrika Direktor bei der Nichtregierungsorganisation International Rivers, erklärte: „Wir begrüßen die Entscheidung der Weltbank die Finanzierung von Inga 3 zu suspendieren, einem Projekt, das sie von Beginn an nicht hätte unterstützen sollen. Inga 3 repräsentiert ein fehlgeschlagenes Entwicklungsmodell, das die arme Bevölkerung nicht berücksichtigt und nur der extraktivistischen Industrie und der Exportmärkte nutzt.“ Andere Vertreter von International Rivers erklärten, dass die Entscheidung der Weltbank zeige, dass das Inga 3 Projekt gegen grundsätzliche Sozial-und Umweltstandards verstoße. Der Rückzug der Weltbank zeige, dass Großstaudämme weltweit keine sozial- und sozialverträgliche oder klimafreundliche Energiequelle darstellen. Joshua Klemm von International Rivers drückte seine Hoffnung aus, dass sich nun auch andere Finanzinstitutionen aus dem Projekt zurückziehen.
 
Der geplante Staudamm Inga 3 am Kongo-Fluss ist teil des Grand-Inga-Projektes, das aus mehreren Staudämmen besteht. Wenn gebaut, wäre Inga 3 mit 4.800 MW Kapazität der größte dieser Staudämme. Die veranschlagten Kosten belaufen sich auf ca. 14 MIlliarden Dollar. Kritiker*innen befürchten massive Folgen für die Bevölkerung und die Flussökologie und kritisieren, dass der produzierte Strom vor allem energieintensiver Bergbauindustrie bereitgestellt werden soll. Dies hätte über den Bau des Staudamms hinausreichende Folgen für Menschen und Umwelt und nutze der Bevölkerung wenig.