Erneut Staudammgegnerin in Honduras ermordet

Am 6. Juli wurde die Stadammgegnerin Lesbia Janeth Urquia ermordet. Die Leiche der 49jährige Mutter dreier Kinder wurde auf einer Müllhalde in der Nähe der Hauptstadt Tegucigalpa entdeckt.
 
Janeth war Mitglied des Indigenen und Volksrats von Honduras COPINH. Sie war insbesondere im Widerstand gegen das Wasserkraftwerkprojekt Aurora 1 in der Gemeinde San José aktiv. Nach Angaben des COPINH ist die Präsidentin der konservativen Nationalpartei und Vicepräsidentin des Nationalkongresses, Gladys Aurora López direkt an dem Wasserkraftwerkprojekt beteiligt. Nach Angaben des COPINH ereignete sich der Mord, als die Regierung eine Befragung der Betroffenen zu dem Wasserkraftwerkprojekt durchzuführen begann. Es stellt sich also der Verdacht, dass mit dem Mord an Janeth die Bevölkerung gezielt eingeschüchtert werden soll, um die Befragung zum Wasserkraftwerk zu beeinflussen.
 
Das Verbrechen ereignete sich vier Monate und vier Tage, nachdem die Koordinatorin des COPINH, Berta Isabel Cáceres Flores, ermordet wurde. Auch sie wurde mutmaßlich wegen ihres Widerstandes gegen ein anderes Wasserkraftwerkprojekt, Agua Zarca, getötet.
 
Der Mord an Lesbia Janeth Urquia „bestätigt uns, dass ein Plan umgesetzt wird, um all diejenigen verschwinden zu lassen, die die natürlichen Gemeingüter verteidigen und sich im COPINH organisieren“, heißt es in der Erklärung des COPINH.
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Artikel auf Amerika21

Artikel auf BBC (englisch)