Hasankeyf widersetzt sich Staudamm-Lobby
Bewohner nicht von Umsiedelung überzeugt, weniger Monumente als geplant sollen umgesetzt werden
Hasankeyf 15.05.2009 – Heute fand in Hasankeyf ein offizielles Treffen zwischen der türkischen Staudammlobby und den Bewohnern von Hasankeyf statt. Dabei scheiterte der Versuch der staatlichen Organisationen (DSI, ENCON, TOKI), die Bewohner Hasankeyfs von der Umsiedlung zu überzeugen. Mit fadenscheinigen Argumenten sollte ein "Komitee für Neu-Hasankeyf gegründet werden. Trotz Drohungen ("Ihr müsst hier sowieso ausziehen, ihr habt keine Chance.") sowie unhaltbarer Versprechungen ("Ihr bekommt Gratishäuser und ein gutes Einkommen.") lehnten die Menschen eine Mitarbeit in einem Komitee ab. Bürgermeister Kusen erklärte gegen 12 Uhr, dass ein Komitee nicht gegründet werde.
Einen weiteren Knalleffekt verkündete der Leiter der Ausgrabungsgruppe im Anschluss an diese Sitzung: Statt der versprochenen 12-15 Monumente, die in Hasankeyf abgetragen und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden sollten, können wohl nur 3-4 Monumente versetzt werden.
"Dieses Vorgehen der Türkei zeigt erneut, dass sich trotz aller Interventionen der Europäer, an der Realität in der Türkei nichts geändert hat. Der Ausstieg der Europäer kann nur die Konsequenz sein," so Ulrich Eichelmann von der Stop Ilisu Kampagne.
Weitere Information:
Ulrich Eichelmann – ECA Watch Österreich +43 676 662 1512